Ein natürlicher Prozess: die Hautalterung
Mit zunehmenden Alter reagiet die Haut und auch das Bindegewebe stärker auf schädliche Umwelteinflüsse. Die Stärke der Hautalterung ist individuell verschieden und ist abhängig von erblichen Faktoren und erworbenen Schädigungen der Haut sowie von organischen Erkrankungen. Die Haut ist in der modernen Gesellschaft nicht nur ein natürliches Schutz- und Kommunikationsmittel, sondern auch Ausdruck von sozialen Stellungen im Beruf und dem Privatleben. Das äußerliche Erscheinungsbild in der individuellen Gesellschaft wird zunehmend geprägt von der Sichtbarmachung gesunder und lebensbejahender Lebensführungen. Wer nichts für sein Äußeres tut, wird sozial geächtet, zumindest in seiner Lebenshaltung und -führung hinterfragt. Trotz aller kulturellen Konditionierungen bleibt der Hautalterungsprozess ein natürlicher Altersprozess, der allerdings zunehmend auf Grund der modernen Medizin beeinflussbar ist. Letztendlich unterliegt es jedem Menschen in einer individuell geprägten Gesellschaft, welchen Stellenwert er seinen Äußeren und den möglichen medizinischen Manipulationen beimisst.
Durch die zurückgehende Hautzellenerneuerungsfähigkeit im Alter nimmt vor allem der Feuchtigkeitshaushalt ab. Die Talgdrüsen produzieren weniger Fett und die zunehmende trockene Haut wird anfälliger gegen Umwelteinflüsse. Die hormonelle Umstellung, vor allem bei Frauen (Menopause), wirkt sich auch auf die Haut aus. Insbesondere der Spiegelabfall des weiblichen Hormons Östrogen führt zu Veränderungen der Haut und der Haare. Durch den Mangelzustand des Hormons nimmt auch die Hautdichte signifikant ab. Bei Männern ist die Forschung der Wechseljahre noch nicht soweit fortgeschritten wie bei Frauen. Risikofaktoren, die Hautalterung generell negativ beeinflussen sind: genetische Dispositionen, organische Erkrankungen, Drogen (Rauch und Alkohol), Stress, mangelnde oder falsche Ernährung, zuwenig Bewegung und Umwelteinflüsse. Man kann die typischen Symptome der Hautveränderungen bzw. der Hautalterungen, insbesondere in den Anfängen der Lebensjahrzehnte markant darstellen. Ist die Haut in jungen Jahren noch feinporig und glatt, tritt in der Pubertät eine sichtbare Veränderung hin zu einer fettigeren Haut auf. Die Akne ist typisch für dieses Lebensalter. Ab dem dritten Lebensjahrzehnt wird die Haut sichtbar und spürbar dünner und ist öfter mit Leberflecken oder roten Äderchen besetzt. Es entstehen erste Falten um die Augen und die Mundpartie. Ab dem 40-ten Lebensjahr werden die Falten zunehmend tiefer und Relief der Haut verändert sich zunehmend. Das Bindegewebe wird zunehmend schwächer und die Haut wird zunehmend empfindlicher und entzündungsbereiter. Rötungen mit Juckreiz und stärkere Hautspannungsgefühle stellen sich ein.
Regelmäßige Hautvorsorgeuntersuchungen schon in jungen Jahren sollten regelmäßig zum Schutz vor Hautkrankheiten, die sich auch symptomatisch äußern können, durchgeführt werden. Es steht heute auch außer Frage, dass seelische Belastungen auf Grund von empfundener "Unschönheit" der Haut und Haare, einer medizinisch notwendigen Behandlung bedürfen. Außerhalb der auftretenden Hautkrankheiten und den vielfältigen Therapiemöglichkeiten steht die Einschätzung bzw. die Moderation von Schönheitstherapien im Fokus der hautärztlichen Behandlungen. Grundsätzlich steht ein Patienten-Arztgespräch auch am Anfang von weiterführenden erwünschten Schönheitsoperationen. Die Einschätzung der eigenen körperlichen und seelischen Leistungsfähigkeiten in Bezug auf anstehende gravierende Eingriffe in den eigenen Körper, sollte immer in Rücksprache mit den Ärzten des Vertrauens stehen. Je nach den individuellen Hautalterungsprozessen, die mit natürlichen oder krankhaften Hautveränderungen einhergehen, muss die Therapie primär mit dem Hautarzt besprochen werden. Handelt es sich nicht um medizinisch notwendige Therapien, so stehen bei schönheitsfördernden Therapien die seriösen und medizinisch abgesicherten Behandlungsansätze im Mittelpunkt.
Oftmals bieten Dermatologen minimalinvasive Therapien an, die vor allem durch die neuen computergesteuerten medizinischen Apparaturen möglich sind. Insbesondere die Laserbehandlungen zur Gesichts- und Körperhautverjüngung sind heute medizinischer Standard. Angeborene oder erworbene Hautstörungen und -schädigungen werden heute mit Lasertherapien geheilt. Hautkorrekturen, zum Beispiel bei Leberflecken, Warzen oder Besenreisern, sind heute ohne Probleme möglich. Vor allem die Behandlung von weiblichen Falten - oder bei Männern der Schweißdrüsen boomen. Neue mechanische und chemische Behandlungsmethoden kommen in immer kürzerer Zeit auf den Schönheitsmarkt. Grundsätzlich sollten diese aber auf ihre medizinische Tauglichkeit geprüft werden. Nur der Arzt kann oft einschätzen, welche teilweise fatalen Komplikationen auftreten können, die zu schweren schönheits- und gesundheitsgefährdenden Lebenskrisen führen. Schönheit und Gesundheit der Haut sollte immer in einem gesamtheitlichen Kontext gesehen werden. Eine gesunde und ausgeglichene Lebensführung, regelmäßige Untersuchungen und gesunde Einstellungen zur eigenen Persönlichkeit sind die Stützpfeiler einer schönen Ausstrahlung.