Die Rolle der Gesundheitsprävention
In allen modernen Gesundheitssystemen spielen die Gesundheitsprävention und die allgemeine Gesundheitsförderung zentrale Rollen. Zu den weitverbreiteten Gesundheitsförderungsmaßnahmen, die eigenverantwortlich im Alltag wahrgenommen werden können, gehören eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, viel Bewegung und die Hygiene. Zur Förderung der Gesundheit und der Vermeidung von Herz-Kreislaufkrankheiten, die führend bei den Todesursachen sind, ist die Vermeidung von Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum sehr wichtig.
Eine ausreichende Versorgung des Organismus mit Jod ist in vielen westlichen Industrieländern ein wichtiges Vorsorgethema. Es gibt auch allgemeinere Präventionsthemen wie der Schutz vor Aids durch Kondome oder der Sonnenschutz vor UV-Strahlen.
In Ländern wie Deutschland spielt auch die Zahnhygiene eine wichtige Rolle in der Gesundheitsvorsorge. In Zeiten des globalen Tourismus sollte man bei der Prävention gegen zahlreiche virale und bakterielle Infektionen an Reiseimpfungen denken. Vor allem bei Reisen in tropische Gebiete von Schwellen- und Armutsländern sollte man an die Schutzimpfungen denken. Das Auswärtige Amt oder das Robert-Koch-Institut kommuniziert unter anderem zahlreiche Reiseinformationen oder Infos zu allgemeinen Gesundheitsthemen. In den letzten Jahren sind vor allem die Krankenkassen in der Prävention sehr umtriebig und bieten unter anderem Gesundheitsvorsorgen mit Kostenübernehmen an.
Man unterscheidet generell in bestimmte Ziele der Prävention. So gibt es die primäre, sekundäre und tertiäre Prävention. Die primäre Prävention richtet sich zum Beispiel gegen Infektionskrankheiten, die man durch Impfungen vorsorglich behandeln kann oder auch Unfallgefahren, die bei Schulkindern im Alltag auftreten. Im weitesten Sinn geht es hier auch um die Vermeidung von populären Krankheiten.
In der sekundären Prävention spielt vor allem die Früherkennung von Krankheiten eine zentrale Rolle. In Deutschland sind die Früherkennungen von Krankheiten im V. Sozialgesetzbuch verankert. Menschen ab 35 Jahren haben zum Beispiel alle zwei Jahre einen Anspruch auf umfangreiche Vorsorgeuntersuchungen.
Bei Babys und Kindern gibt es übliche Vorsorgeuntersuchungen wie das Neugeborenenscreening, Kindervorsorgeuntersuchungen oder Schuluntersuchungen. Einen sehr wichtigen Stellenwert haben bei den Erwachsenen die Krebsvorsorgeuntersuchungen. Frauen ab dem 20. Lebensjahr können zum Beispiel in Deutschland jährlich eine Krebsvorsorgeuntersuchung durchführen. Die gesetzlichen Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Männern beginnen ab dem 45. Lebensjahr mit Prostata-, Genital- und Hautuntersuchungen. Ab dem 50. Lebensjahr sind vor allem bei Frauen und Männern Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen wichtig.
Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen unterliegen der Rechtspflicht der Arbeitgeber, die eine angemessene arbeitsmedizinische Vorsorge und Betreuung im Rahmen der Fürsorgepflicht garantieren müssen. Die Grundlagen legt in Deutschland das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), dass unter anderem im Bundesministerium für Arbeit und Soziales online kommuniziert wird. Ein Themenfeld im Bereich des Schutzes am Arbeitsplatz ist heute unter anderem der Nichtraucherschutz. Sehr wichtig ist auch in vielen Betrieben der technische Arbeitsschutz, wo es um Themenfelder wie Arbeitsstättensicherheit, Lärmschutz, Geräte- und Produktsicherheit, Baustellensicherheit oder Gefahrenstoffabwehr geht.