Entzündung der Brustdrüsen
Entzündungen der weiblichen Brustdrüsen werden unter anderem im Krankheitsbild Mastitis zusammengefasst. Brustdrüsenentzündungen werden hier in der Stillzeit behandelt. Andere Formen von Brustentzündungen außerhalb Stillzeit werden Mastitis nonpuerperalis genannt. Chronische Brustdrüsenentzündungen findet man häufig bei Mastitis puerperalis d.h. außerhalb der Stillperiode.
Es gibt unterschiedliche Ursachen für die Brustdrüsenentzündungen. Häufig sind es Infektionen über die Milchgänge oder Brustwarzen mit eitrigen Erregern, die während der Stillzeit zur Entzündung führen. Man unterscheidet generell zwischen bakteriellen und abakteriellen Mastitiden. Bei der nicht bakteriellen Mastitis spielt die Sekretbildung eine zentrale Rolle. Außerhalb der Stillzeit bildet sich normalerweise nur sehr wenig Sekret in den Drüsenläppchen. Vor allem bei jüngeren Frauen ist die Sekretbildung aber erhöht. Dies führt dazu, dass die Milchgänge krankhaft erweitert werden und sich ein Stau bildet, der wiederum dazu führt, dass die Milchgänge durchlässig werden und sich Sekrete im umliegenden Drüsengewebe ablagern. Das Sekret als Fremdkörper kann dann im umliegenden Gewebe und in den Milchgängen weitere bakterielle Entzündungen hervorrufen.
Organische Schädigungen, die eine vermehrte Sekretbildung ursächlich auslösen, sind bisher nicht abschließend erforscht. In vielen Fällen geht die gesteigerte Ausschüttung mit dem Hormon Prolaktin einher. Mastitis kann auch auf gewaltsame Einwirkungen oder Infektionskrankheiten zurückzuführen sein. Veränderungen im Laufe des Zyklus werden sehr individuell als Symptome wahrgenommen. Spannungsgefühle, Berührungsempfindlichkeit bis hin zu starken Schmerzen können auftreten. Besonders stärkere Schmerzen treten bei der Mastalgie auf.
Tastuntersuchrungen in Verbindung mit Ultraschall können die Diagnose untermauern. Sekretabstriche und Blutuntersuchungen (Prolaktin) werden zusätzlich eingesetzt, um vor allem einen klaren Befund in Hinblick auf die Grunderkrankung zu bekommen.
Die Therapie richtet sich individuell nach der Grunderkrankung und dem Beschwerdebild aus. Sofern keine chronischen oder wiederkehrenden Erkrankungen vorliegen, werden Antibiotika und Prolaktin-Hemmer verschrieben. Abszesse können geöffnet und entleert werden. Fisteln und Geschwüre, die sich bereits gebildet haben oder wieder auftretende Entzündungsherde, können entfernt werden.