Die Franzosenkrankheit durch bakterielle Infektion
Frauen wie Männer, die häufig ungeschützt den Sexualpartner wechseln, können an Syphilis, auch Liebesseuche, Franzosenkrankheit oder französische Pocken genannt, erkranken. Es ist eine Geschlechtskrankheit, die in der Regel durch Bakterien des Typs Treponema pallidum übertragen wird.
Das Krankheitsbild ist schon seit Jahrhunderten bekannt und kann alle Organe schädigen und führt unbehandelt zum Tod. Sie verläuft in unterschiedlichen Stadien. Schwangere Frauen können ihr Kind mit der Geschlechtskrankheit infizieren. Die Geschlechtskrankheit wird in der Regel durch ungeschützten Sex übertragen. Schwangere Frauen stecken ihr Kind über den Blutweg an. Es gibt auch selten eine angeborene Form der Syphilis (Konnatale Syphilis).
Die Geschlechtskrankheit verläuft in charakteristisch in vier Phasen: Primärstadium, Sekundärstadium, Tertiärstadium und Neurolues. Nach einer Infektion bilden sich hoch infektiöse Geschwüre. Meist in der Region Penis, Scheide oder Vagina. Bei oralem und analem Geschlechtsverkehr an den jeweils infizierten Stellen. Das Geschwür sondert eine farblose Flüssigkeit ab, die meist nicht mit Juckreiz verbunden ist. Nach acht Wochen sind die Lymphknoten vergrößert und es äußern sich allgemeine Symptome wie Fieber, Gelenkschmerzen und Müdigkeit. Ca. zehn Wochen nach der Infektion kommt es zu Hautausschlägen, die zuerst durch rosa Flecken und dann durch kupferfarbige Knoten (Papeln) gekennzeichnet sind.
Die Hauterkrankungen heilen unbehandelt nach ca. vier Monaten wieder ab und kommen in unterschiedlichen Intervallen wieder. Die Betroffenen behalten so die Infektion latent im Körper. Jahre später hat sich der Erreger im ganzen Körper ausgebreitet. Es entstehen Knoten, die, wenn sie aufplatzen, das umliegende Gewebe zerstören. Je nach Region können unterschiedliche, teilweise lebensbedrohliche Funktionsstörungen hervorgerufen werden.
10-20 Jahre nach der Infektion kommt es bei den meisten Betroffenen zu neurologischen Schädigungen, wie chronischer Hirnhautentzündung oder Nervenentzündungen der Wirbelsäule, was mit Hirnschwachsinn oder Lähmungen verbunden ist. Auch andere chronische Funktionsstörungen der Organe können die Folge der Bakterienerkrankung sein.
In den beiden ersten Phasen werden Abstriche des Geschwürs unter dem Mikroskop untersucht. Eine Blutuntersuchung, zum Nachweis der gebildeten Antikörper, sowie die Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit können notwendig werden. Je nach Syphilisstadium wird zwei oder drei Wochen lang Penicillin verabreicht. Die begleitenden Symptome werden je nach Krankheitsbild versorgt. Auch der Geschlechtspartner sollte sich untersuchen lassen und muss ggfls. behandelt werden. Vorsorge; Bei schwangeren Frauen gehört die Untersuchung auf Syphilis zum Standard. Der einzige Schutz gegen die Krankheit sind Kondome.