Krampfadern und Behandlungsformen
Krampfadern (lat. Varizen) an den Beinen sind oberflächliche, erweiterte und verknotete Venen. Fast alle Venen können davon betroffen sein, meist jedoch kommen Krampfadern in den Beinen vor. Die so genannten varikösen Veränderungen kommen bei rund 60 Prozent der Deutschen vor.
Nur für rund 10 Prozent der Betroffenen ist eine medizinische Behandlung angesagt. Betroffen sind überwiegend Frauen. Aufgrund mangelnder Bewegung kann es zu einem Blutstau in den Venen kommen. Venenklappen verhindern normalerweise den Rückfluss des Blutes, das zum Herz gepumpt wird. Ist die Funktion der Venenklappen eingeschränkt kommt es zu einem Blutstau und einer Gewebeschädigung. Erbfaktoren, weibliche Hormone (Östrogene), die zu einer Erschlaffung des Bindegewebes führen, und zu langes Stehen oder Sitzen, begünstigen Krampfadern. In der Schwangerschaft kann es ebenfalls zur Krampfaderbildung kommen. Meist gehen die Krampfadern nach der Schwangerschaft zurück.
Die ersten Symptome sind Müdigkeit oder Spannungsgefühle in den Beinen. Es kommt in der weiteren Phase durch den Blutstau und der Ableitung von Blutpigmenten, Eiweiß und anderen Flüssigkeiten in das Gewebe, zu ständigen Wasseransammlungen in den Beinen (Ödeme). Das Wasser sammelt sich vor allem in der Knöchelgegend. Im Endstadium kann es zu offenen Beinen kommen. 90 Prozent aller Betroffenen leiden unter der primären Varikose, bei der die Ursache der Krampfaderbildung nicht bekannt ist. Bei der sekundären Varikose können andere Erkrankungen, die nicht auf Faktoren, wie Erbschädigung, hormonellen Problemen oder Bewegungsmangel zurückzuführen sind, die Ursache sein.
Es gibt unterschiedliche Behandlungsansätze bei Krampfadern. Bei Schmerzen oder zum Entzug von Wasseransammlungen in den Beinen werden in der Regel Medikamente eingesetzt. Kleine Krampfadern ("Besenreiser") können verödet werden. Um Thrombosen vorzubeugen werden Stütz- und Kompressionsstrümpfe eingesetzt. Laserbehandlungen zur Verödung oder chirurgische Eingriffe können je nach Befund durchgeführt werden. Der natürliche Einsatz von Blutegel ist eine alternative Methode der Behandlung. Es gibt zahlreiche natürliche Salben mit dem Wirkstoff Heparin.
Prävention: Viel Sport treiben, Radfahren, Laufen oder Schwimmen. Langes Sitzen, Stehen und Hitze vermeiden.
Überarbeitung der Auszüge aus dem Ratgeber "Sanfte Medizin für Frauen" auf gesundheitsaspekte.de