Lungenemphysem beim Pferd
Bei einem Lungenemphysem handelt es sich um eine Überdehnung der Lungenbläschen (Alveolen) durch zu starke Luftfüllung mit Verlust der elastischen Fasern. Durch Zerreißung der Alveolarwände kommt es zur Verringerung der Atmungsfläche und dadurch zur Atemnot. Die Luftansammlung kann sich auch auf das Zwischengewebe der Lunge ausdehnen (interstitielles Lungenemphysem). Ein akutes Lungenemphysem kann ausheilen. Das chronische Emphysen führt zur so genannten Dämpfigkeit.
Welche Symptome treten auf?
Der Gasaustausch wird durch die verringerte Luftzufuhr erheblich behindert. Atembeschwerden zeigen sich durch vermehrte Bauchatmung. Bei starker Atemnot kommt es zu einer sägebockartigen Körperstellung. Beim chronischen Lungenemphysem bildet sich beim Pferd eine so genannte Dampfrinne seitlich am Unterbauch – durch die Hypertrophie der geraden Bauchmuskeln. Es kommt zu einem kraftlosen, schwächenden Husten, der trocken und unproduktiv ist. Der Nasenausfluss ist nicht ausgeprägt.
In leichteren Fällen ist die Leistungsfähigkeit nur wenig beeinflusst. Im chronischen Verlauf stellen sich ein: Mattigkeit, Leistungseinschränkung und Rechtsherzinsuffizienz mit Blutrückstau in den großen Kreislauf (Cor pulmonale). Hustenanfälle treten vermehrt am Morgen und beim Arbeitsbeginn auf. Staubige Luft verstärkt die Hustenstöße.
Welche Ursachen können vorliegen?
Verengung der Luft zuführenden Bronchien oder Bronchiolen durch Schleimhautschwellung. Verstopfung der Bronchien durch entzündliche Exsudate oder zähflüssigen Schleim. Ein akutes universelles Lungenemphysem kann auch durch Schock oder allergische Noxen auftreten, wodurch es zum Bronchospasmus kommt.
Weitere mögliche Ursachen: Einengung der oberen Luftwege durch Fremdkörper, Tumore oder Schwellung des Kehlkopfdeckels; übermäßige Anstrengungen (Geburt) oder Überforderung bei der Arbeit. Bei Hunden kann ein anhaltendes Bellen zu einem akuten Lungenemphysem führen. Auch eine chronisch obstruktive Bronchitis mit heftigen, lang andauernden Hustenattacken kann eine Ursache sein.
Was man tun kann
Ruhigstellen der Pferde, keine Leistungsforderung. Herz und Kreislauf müssen gestärkt werden. Optimale Stallverhältnisse bei der Einstreu sollten gewährleistet sein. Weidegang, wenn das Tier kein Fieber mehr aufweist. Pferde, die auf Heu oder auf den Staub von gequetschtem Hafer reagieren, müssendie Futtermittel entsprechend angefeuchtet erhalten, oder die Fütterung muss auf Heucobs, Pellets oder Silage umgestellt werden. Bewährt: täglich ein Esslöffel Obstessig zur Unterstützung. Zur unterstützenden Behandlung können moderne Komplexmittel aus der Homöopathie helfen.