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Jakobsweg und Sinnsuche

Der Jakobsweg – Auf der Suche nach Gott und mir selbst

Viele Jakobswege führen zum Grab des Apostels Jakobus in der spanischen Stadt Santiago de Compostela. Camino Francés ist die klassische Route über die Pyrenäen zum Jakobus-Grab.

Zu den zwölf Aposteln Jesu Christi wird Jakobus der Ältere gezählt, der vor allem in Spanien sehr verehrt wird. Zu den Legenden gehört, dass der Apostel Jakobus nach der Himmelfahrt Jesu auf der Iberischen Halbinsel predigte. In der Hauptstadt von Galicien, Santiago de Compostela, wurde der Jakobuskult schon früh zelebriert. Seit dem Ende des 9. Jahrhunderts ist Jakobus ein spanischer Nationalheiliger, der auch von vielen Königen verehrt wurde. Unter Alfons III. von Asturien (866-910) wurden die Ungläubigen (Mauren und andere arabische Stämmen) auf der Iberischen Halbinsel geschlagen. Diese und andere erfolgreiche Schlachten wurden dem Schutz des Apostels Jakobus zugeschrieben. Er war eine Identifikationsfigur des früheren Westgotenreiches nach der arabischen Eroberung im 8. Jahrhundert und soll als Missionar hier tätig gewesen sein. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Historizität von Jakobus in Spanien nicht gegeben, was allerdings die Verehrung des Heiligen bis heute keinen Abbruch tut.

Santiago wurde um das Jahr 830 n. Chr. zum Wallfahrtsort. Hier sollen die Gebeine des Apostels Jakob begraben sein. Neben Jerusalem und Rom gehört Santiago de Compostela zu den wichtigsten Pilgerstätten. Die Altstadt mit der Kathedrale ist ein UNESCO-Weltkulturerbe, ebenso der klassische Pilgerweg Camino Francés. Die Hauptroute führt von den Pyrenäen über rund 800 Kilometer bis nach Santiago. Alle Wege der Jakobspilger sind von der EU als Kulturrouten ausgezeichnet worden, so auch der verlängerte Jakobsweg Camino a Fisterra. Er führt von Santiago de Compostela weiter zum Kap Finisterre. Ein offizieller Pilger legt die Strecken zu Fuß, auf dem Pferd und Esel, oder auf dem Rad zurück. Frühjahr und Herbst sind die besten Reisezeiten für den Camino Francés. Am 25. Juli wird  in Santiago der Apostel Jakobus feierlich geehrt.

Viele Menschen hat das Buch von TV-Star Habe Kerkeling auf die Pilgerwege neugierig gemacht. Sich über Tage und Wochen in der Natur zu bewegen schafft eine motorische und geistige Harmonie, die man im Alltag so nicht erfährt. Man muss nicht religiös veranlagt sein, um Ruhe und innere Einkehr auf den Pilgerwegen zu finden. Viele Pilger berichten, dass sie besondere geistige Erfahrungen auf den Pilgerwegen erlebten, die sie noch lange nach der Reise umtrieben. Als Pilger zu kommen und als Freund zu gehen, lautet das Motto. Für viele Reisende ist die Zeit in der Natur ein einmaliges Erlebnis, teils frei von christlichen Werten, die man natürlich sehr individuell erlebt. Es gibt viele mystische Orte mit herrlichen Kirchen und Klöstern und Naturschönheiten entlang der klassischen Pilgerwege, die zum Verharren und Nachdenken animieren. Die Jakobsmuschel ist ein altes Symbol der Jakobspilger und als Orientierungssymbol allgegenwärtig. Santiago ist als herrliche Stadt ganz auf den Pilger-Tourismus ausgelegt. Für religiös motivierte Pilger gibt es La Compostela, eine Urkunde, die das Ende der Pilgerreise bis in die Kathedrale Santiago de Compostela bescheinigt.

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