Kermesbeere (Phytolacca americana)
Die Kermesbeere ist auch in Deutschland heimisch geworden. Sie hilft in der Naturheilkunde zum Beispiel bei Entzündungen der Harnwege. Die Kermesbeere wird auch Pokeweed, Pokeberry, Inkberry, American Night Shade, Red Night Shade, Polk Salad oder Pigeon Berries genannt. Sie gehört zur Familie der Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae). Der Name stammt vom persischen kermes für rot ab. Botanisch leitet sich der Name aus dem griechischen Wort phyton für Pflanze und dem lateinischen Wort lacca für Lack ab.
Früher wurde der dunkelrote bis schwarze Beerensaft zum Färben von Tinte, Zuckerwaren und Wein verwendet. Indianer stellten daraus ein Farbkonzentrat zur Färbung von Körben, Leder, Felle und anderen Dingen her. Vorkommen in Weinbergen erinnern auch in Deutschland an die Nutzung zur Farbvertiefung von Rotweinen (heute verboten). Angeblich ließ Ludwig der XIV auf diese Unsitte, welche die Qualität des Weines stark verminderte, sogar die Todesstrafe verhängen.Wird Wolle mit Kermesbeere gefärbt, ergeben sich tiefrote Färbungen, welche allerdings nicht lichtecht sind.
Die grünen Teile der Pflanze werden auch als Gemüse verwendet. Sie sind zwar nicht giftig, das Kochwasser sollte aber weggegossen werden. Das bis zu 3 m hoch werdende mehrjährige Kraut besitzt eiförmige Blätter und grünlich-weiße Blüten, die zwischen Juni und August erscheinen. Auffällig sind die in hängenden Trauben angeordneten schwarzen Beeren, deren Reife zwischen August und Oktober erreicht ist.
Heimisch ist die Kermesbeere in Nordamerika. Kultiviert wird sie in Südeuropa und Nordafrika, wo sie auch oft verwildert. Hierzulande ist die Kermesbeere inzwischen ein Dauergast geworden. Sie bevorzugt fruchtbare Böden an sonnigen Standorten. Zur homöopathischen Aufbereitung wird die frische, im Herbst gesammelte Wurzel verwendet. Hauptanwendungsgebiete sind hier Entzündungen der ableitenden Harnwege und Steinleiden.
Kiefer (Pinus sylvestris)
Die Kiefer kommt in europäischen Wäldern vor. Alkoholische Auszüge der Kiefer werden zum Beispiel äußerlich angewendet und sind ein altes Hausmittel der Volksmedizin. Die Kiefer wird auch Gemeine Kiefer, Rotföhre, Forche, Wald-Kiefer, Föhre, Dähle oder Forch genannt. Alkoholische Auszüge der Kiefer werden auch äußerlich angewendet und sind ein altes Hausmittel der Volksmedizin. Sie soll gegen Abmagerung der Knöchel und der unteren Extremitäten helfen.
Das Mittel wurde häufig bei rachitischen Kindern eingesetzt oder bei Kindern, die spät laufen lernten. Der Baum gehört zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die Kiefer erreicht eine Höhe von durchschnittlich 15 bis 40 m. Sie besitzt eine kegel- bis schirmförmige Krone und locker aufgebaute Aststockwerke. Entlang der Längsachse gedreht liegen die paarweise angeordneten, 4 bis 8 cm langen Blätter.
Sie sind blau- bis graugrün. Das Höchstalter der Kiefer beträgt ca. 500 Jahre und sie kann bis zu 50 Metern hoch werden. Durch ihre tiefen Pfahlwurzeln und die bis zu 16 Metern langen Seitenwurzeln ist sie sehr gut verankert, was sie sturmunempfindlich macht. Das Hauptverbreitungsgebiet reicht über ganz Europa bis weit nach Sibirien und Nordasien. Da die Waldkiefer tolerant gegenüber vielen Böden und Klimazonen ist, liegt ihre besondere Stärke auch darin, dass sie an extremen Standorten wie auf armen, trockenen Sandböden, auf Felsen oder auch an Moorrändern wachsen kann.
Der Vorteil der Kiefer ist, dass sie mit sehr wenig Wasser und Erde auskommt. Durch ihr Pfahlwurzelsystem, deren Tiefe bis zu 8 Metern betragen kann, ist sie in der Lage, auch in tiefer liegende Wasserschichten vorzudringen.
Die Kiefer besetzt von Natur aus eher arme, trockene, sandige und moorige Böden, da sich andere Baumarten hier nicht besonders durchgesetzt haben. Ihr Zeigerwert für magerste Waldstandorte ist jedoch ohne Bedeutung, da sie vom Menschen auch auf bessere Standorte verbracht wurde und dort bestandsbildend ist.
Zur homöopathischen Aufbereitung werden die frischen, während des Austriebs gesammelten, bis zu 5 cm langen Sprossen verwendet. Hauptanwendungsgebiete sind hier: Schwäche des Bandapparats der Knöchel, chronischer Rheumatismus, Entzündungen der Atemwege.