Tollkirsche (Atropa belladonna)
Die Tollkirsche war die klassische Gift- und Hexenpflanze Mitteleuropas. Heute verwendet man die Pflanze in der modernen Homöopathie zur Heilung von Symptomen wie Mandelentzündungen oder Entzündungen der Atemorgane.
Die Tollkirsche gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und ist in Nordafrika, Vorderasien sowie in Europa heimisch. Sie bevorzugt kalkhaltige, nicht zu feuchte Böden in heller Lage, weshalb sie oftmals an lichten Stellen im Wald oder an Waldrändern zu finden ist. Die mehrjährige Pflanze wird 30 bis 150 cm hoch und trägt zwischen Juni und August braunviolette Blüten, die je nach Art hängend oder aufrecht stehen. Ihre saftigen, schwarz glänzenden Beerenfrüchte ähneln in Form und Größe denen einer Kirsche.
Als klassische Gift- und Hexenpflanze Mitteleuropas wurde sie wegen ihrer halluzinogenen Wirkung früher als Rauschmittel zu rituellen Zwecken eingesetzt. Zudem fand sie auch häufige Verwendung als Arzneipflanze. Genutzte Teile sind dabei Blätter, Früchte und Wurzeln. Zur homöopathischen Aufbereitung verwendet man die am Ende der Blütezeit gesammelte, ganze, frische Pflanze. Hauptanwendungsgebiete sind hier fieberhafte Mandelentzündungen, Entzündungen der Atemorgane, des Magen-Darm-Trakts, der Harn- und Geschlechtsorgane, der Hirnhäute der Haut und der Gelenke.
Vergissmeinnicht (Myosotis avensis)
Das Vergissmeinnicht ist das Symbol für zärtliche Erinnerung sowie für den Abschied in der Liebe. Zur homöopathischen Aufbereitung wird das frische, blühende Kraut verwendet.
Myosotis stammt aus dem Griechischen und bedeutet Mäuseohr. Bereits Dioskurides hat damit eine nicht näher identifizierbare Pflanzenart mit mäuseohrähnlichen Blättern beschrieben. Die Vergissmeinnicht, oder auch Acker-Vergissmeinnicht, gehört zur Familie der Borretsch- oder auch Raublattgewächse (Boraginaceae) und der Unterklasse der asternähnlichen Pflanzen (Asteridae).
Die einjährige oder ausdauernd krautige Pflanze hat meist einen verlängerten Stängel. Die Blätter sind ganzrandig und meist behaart. Die Blüten stehen in gepaarten Wickeln und haben keine oder wenige Hochblätter. Der Kelch ist glocken- oder trichterförmig. Er ist regelmäßig fünfzipfelig und vergrößert sich nach der Blütezeit. Die Farbe ist blau bis violett, selten gelb, weiß oder rosa. Innen sind sie kahl, gelb oder weiß. Die Blüten sind in der Regel zwittrig, d. h. sie bilden weibliche und männliche Blüten und es ist sogar eine Selbstbestäubung möglich. Die Gattung ist in Europa, Asien, Afrika, Australien und Nordamerika verbreitet. Vergissmeinnicht wächst auf Äcker, auf Wiesen und an Wegrändern.
Das Vergissmeinnicht ist ein Symbol für zärtliche Erinnerung sowie für Abschied in der Liebe. In älteren Schriften wird das Vergissmeinnicht immer als Wildpflanze bezeichnet. Als Gartenzierpflanze wurde das Vergissmeinnicht um das Jahr 1830 in England und Deutschland gezüchtet. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden etliche Sorten gezüchtet. Zur homöopathischen Aufbereitung wird das frische, blühende Kraut verwendet. Hauptanwendungsgebiet ist die chronische Bronchitis wie auch die Lymphknotenschwellung.