Zaunrübe (Bryonia cretica)
Die Zaunrübe ist in Europa, dem Mittelmeergebiet und Westasien beheimatet. Die Wurzeln von Zaunrüben wurden schon in der Antike unter anderem als drastisches Abführmittel oder gegen Epilepsie verwendet.
Andere Namen sind Zweihäusige Zaunrübe, Gichtrübe, Teufelsrübe oder Bryonia dioica. Die Zaunrübe (Bryonia) gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Sie besteht unterirdisch aus einer bis zu drei Kilo schweren Rübe und oberirdisch aus feinen, zarten, rankenden Zweigen, die bis zu 4 m hoch wachsen können. Die Ranken sterben im Herbst ab. Die Laubblätter sind lappig und rau.
Die Blüten sind gelblich-grün, die Früchte rot. Die Zaunrübe ist in Europa, dem Mittelmeergebiet und Westasien beheimatet. Sie wächst an Wegrändern und Hecken, in Unkrautgesellschaften auf frischen nährstoffreichen, lehmigen Böden. Die reifen roten Beeren der Rotbeerigen Zaunrübe sind sehr giftig: Bereits 15 von ihnen können tödlich für ein Kind sein. Auch alle anderen Bestandteile der Pflanze wie Wurzeln, Ranken und Blätter sind giftig. Das Zerreiben der Beeren auf der Haut führt zu Hautreizung und Blasenbildung.
Die Wurzeln von Zaunrüben wurden schon in der Antike u. a. als drastisches Abführmittel, zum Schwangerschaftsabbruch und gegen Epilepsie verwendet. Im Mittelalter wurde die Zaunrübe als Heilpflanzen kultiviert und gegen viele Erkrankungen (z. B. Gicht, Rheuma, Lebererkrankungen) eingesetzt.
Zudem waren sie in dieser Zeit sehr begehrt, da aus den Wurzelrüben ein billiger Alraunenersatz geschnitzt werden konnte. Zur homöopathischen Aufbereitung verwendet man die frische, vor der Blütezeit geerntete Wurzelknolle. Hauptanwendungsgebiete sind hier Entzündungen der Atemorgane, des Rippenfells, des Bauchfells, der Leber sowie Rheumatismus.
Scheinmyrte (Anamirta cocculus)
Die Heilpflanze gehört zur Familie der Mondsamengewächse. In der modernen Homöopathie werden die Früchte verarbeitet zu Produkten zum Beispiel gegen Schwindel oder Reisekrankheiten.
Scheinmyrte (Anamirta cocculus)
Die Heilpflanze gehört zur Familie der Mondsamengewächse. In der modernen Homöopathie werden die Früchte verarbeitet zu Produkten zum Beispiel gegen Schwindel oder Reisekrankheiten.
Die Scheinmyrte ist eine Liane. Andere Bezeichnungen sind indische Scheinmyrte, Kokkelskörnerstrauch und Kokkelspflanze. Die Schlingpflanze hat große herz- bis eiförmige Blätter mit langen Stielen. Die Blüten hängen als große Rispen an der Pflanze und werden bis zu 40 cm lang. Die kugeligen Früchte sind in frischem Zustand rot gefärbt und in getrockneter Form braun und runzelig. Die giftigen Früchte nennt man auch Kokkelskörner. Sie ist in den tropischen Küsten- und Bergwäldern Südostasiens beheimatet.
Die verholzte Liane wird zum Korbflechten verwendet und zur Herstellung von Seilen.Früher benutzte man die giftigen Kokkelskörner zerstoßen zum Fischfang. Im Englischen tragen sie daher den Namen Fish Berries. Im Mittelalter galten Kokkelskörner bei Seeleuten als Mittel gegen Reisekrankheit. In der Homöopathie werden die reifen, getrockneten Früchte der Pflanze zur Aufbereitung verwendet. Hauptanwendungsgebiete sind hier Schwindel, Reisekrankheit, Hinterhauptkopfschmerz, Krämpfe und Lähmungen und nervöse Störungen.