Unterschiedliche Begriffe wie Alternativemdizin werden für Gesundheitslehren verwendet, die zusätzlich zur Schulmedizin heilen können. Man unterscheidert die Schulmedizin von der Alternativmedizin oder der esoterischen Heilkunde. Man kann generell unterscheiden in Medizinkonzepte und Heilmethoden, die über Wirkungsbeweise statistisch geführt und anerkannt werden - und Heilmethoden, die eher auf den Verdacht der Wirkungsweise praktiziert werden. Des Weiteren kann man auch unterscheiden nach der Kultur der Heilkunde. Viele alternative Medizinkonzepte kommen aus asiatischen oder anderen Fremdkulturen, die lange nicht im europäischen Gesundheitsbewusstsein reflektiert wurden. In der Regel gibt es bestimmte Therapien, die eine medizinische Wirksamkeit nachweisen können und dann eher der klassischen Schulmedizin zugeordnet werden. Die Schulmedizin ist auch da angesagt, wo akute Krankheiten behandelt werden müssen. Dies betrifft vor allem die Notfallmedizin, in der bestimmte medizinische Geräte das Leben erhalten können. In anderen Bereichen ist man heute soweit, dass man die Schulmedizin und die alternativen Medizinansätze im Interesse des Patienten, je nach Diagnose und Behandlungswunsch, einsetzen kann. Grundsätzlich verlangt der Staat von einem Arzt, dass dieser sich nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft für den Patienten einsetzt. Da das Wissen über die Wirkungsweisen im menschlichen Körper heute größer den je ist, bietet die Medizin heute auch mehr Behandlungsalternativen an.
Für viele Menschen ist die alternative Medizin auch eine Frage der persönlichen Überzeugung. Alternative Medizin hat das Image einer natürlichen Medizin, die den Patienten nicht maßgebend durch die Therapie belastet. Die Bedeutung von alternativer Medizin ist in den letzten Jahren in Europa immer größer worden. Gerade im deutschsprachigen Raum sind Medizinformen wie Homöopathie oder Akkupunktur sehr beliebt. Viele Ärzte würdigen immer mehr, die sozialen Behandlungsbeziehungen zum Patienten. Die alternative Medizin steht auch für eine gesunde Verbindung von Körper und Geist. Alternativmedizin ist vielleicht gerade deshalb so beliebt, da nicht nur die Krankheitsbehandlung im Vordergrund steht, sondern auch philosophische Gesundheitsthemen eine zentrale Rolle spielen. Komplementär- und alternativmedizinische Heilverfahren haben heute in Deutschland einen hohen Stellenwert, auch deshalb, da immer mehr Menschen sich langfristig gesund halten wollen. Ernährungskonzepte oder Bewegungstherapien sind seit vielen Jahren immer mehr in das Gesundheitsbewusstsein der Bürger gelangt.
Die Begrifflichkeit Esoterik wird bei den Alternativmedizinern und den Heilpraktikern nicht gerne gesehen, teils zurecht, da viele der Therapien und Medikamente in langen Studien getestet wurden und somit alles andere als geheimkundig sind. Das deutsche Arzneimittelgesetz regelt zum Beispiel viele medizinische Bereiche, auch in der alternativen Medizinversorgung. Gesetze finden sich analog im österreichischen Arzneimittelgesetz und dem Schweizer Heilmittelgesetz. Es gibt in Deutschland auch Universitäten, die sich mit der Alternativmedizin befassen, so die Universität Rostock. Je nach Art und Form der Behandlungen sind auch unterschiedliche Zulassungskriterien für Ärzte, Heilpraktiker und Gesundheitsberater üblich.