Ermüdungsbrüche bei zu hoher Belastung
Die meisten Ermüdungsbrüche treten bei regelmäßiger Überbelasung auf. Gerade bei Sportlern, Soldaten und Arbeitern, die schwere körperliche Tätigkeiten verrichten, treten die Verletzungen akut auf. Ermüdungsbrüche werden als sogennante Stressfrakturen definiert. Von den Ermüdungsbrüchen bei Sportlern und Soldaten ist vor allem der Mittelfuß betroffen, seltener kommt es zu Brüchen des Schien- und Wadenbeins sowie des Oberschenkelknochens. In den meisten Fällen kommt es zu Ermüdungsbrüchen durch die permanente Überschreitung der Toleranzgrenze des Knochens, die einhergeht mit einem Ungleichgewicht im Auf- und Abbau des Knochengewebes. Risse und Verdickungen in der Knochenwand führen zur Schädigung des Knochens und oft zu den Überlastungsbrüchen. Hormonelle Umstellungen gerade bei Frauen können zu Stoffwechselstörungen führen, die zur Reduktion der Knochenmassen führt (Osteoporose).
In der Anfangsphase verspüren die Betroffenen oft ein verändertes Schmerzverhalten bei spezifischen Belastungen. Die Schmerzen klingen in der Ruhephase wieder ab. Sehnenreizungen sind oft typische Symptome in der ersten Krankheitsphase. Stressbedingte Ermüdungsbrüche gehen oft nicht wie bei anderen Brucharten mit Funktionsverlusten einher. Meistens treten nur schmerzhafte Schwellungen im Bruchbereich auf. Hat der Patient Schmerzen im Bereich eines Knochens, so kann der Arzt die Untersuchung mit dem Verdacht eines Ermüdungsbruches einleiten. Nach einer genauen Erhebung der Krankheitsgeschichte und der Beschwerden können bildgebebende Diagnoseverfahren durchgeführt werden. In den meisten Fällen können die Röntgenaufnahmen eine erste Ermüdungsbruch-Diagnose zulassen. Verdickungen um die Bruchlinie sind typische Symptome für einen Ermüdungsbruch.
Je nach Schädigungsgrad der Knochen, der Entzündung und der Knochenbruchregion können Stressfrakturen als problematisch oder unproblematisch eingestuft werden. Bei unproblematischen Stressfrakturen kann eine konservative Behandlung eingeleitet werden. Hierbei gilt es, die Knochenentzündung zu behandeln und einen vollständigen Heilungsprozess zu fördern, um die Belastbarkeit wieder herzustellen. In der Regel bedürfen unproblematische Stressbrüche einer Trainingspause von sechs bis acht Wochen. Eine gesunde und leistungsbezogene Ernährung bildet in Verbindung mit spezifischen Trainingsprogrammen der Muskelgruppen, die unter professioneller Anleitung durchgeführt werden sollten, die Grundlage.