Wenn die Schulter ausgerenkt ist
Die Schulterluxaktion, auch Schultergelenkluxation genannt, steht medizinisch für Verrenkungen des Schultergelenks. Bei der anlagebedingten, habituellen Schulterluxaktion können gewöhnliche Bewegungen dazu führen, dass das Schultergelenk wiederholt herausspringt. Häufige Schulterluxationen treten beim Handball auf. Ursächliche Faktoren für die Schulterluxation sind Stürze, Sportverletzungen und Verkehrsunfälle, bei denen der Arm eine hebelnde Bewegung erfährt, die mit einer Aussenrotation (vom Körper weg) verbunden ist. Meist springt der Oberarmkopf nach vorne oder nach unten-vorne aus dem Gelenk. Selten sind Fälle, wo Schulterluxationen bei nach oben gestrecktem Arm passieren oder Verrenkungen nach hinten die Folge sind. Bei anlagebedingten Verrenkungen liegen die Ursachen meist in Bänderdefiziten und angeborenen Pfannendysplasien. Um die unterschiedlichen Formen zu klassifizieren, unterscheidet man in Ursachen, Lokalisation und Schweregrad. Je nach Schweregrad der Schulterluxation treten starke Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse auf, die mit einer Schutzhaltung einhergehen. In allen Fällen sollte ein Arzt kontaktiert werden. Auf Grund der veränderten Form der Schulter und den typischen Schutzhaltungen des Patienten ist die erste klinische Diagnose meist klar. Zur weiteren Klärung von Form und Grad der Verletzung wird eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. Je nach Klassifizierung der Schulterluxation und den individuellen Anforderungen des Patienten sowie gewissen Behandlungsprinzipien muss die Therapie abgestimmt werden. Erstes Ziel der Behandlung ist es, die luxierte Schulter zu responieren, um weitere Nerven- und Gefäßschäden zu vermeiden. Wird eine nachfolgende konservative Behandlung durchgeführt, so werden Medikamente gegen die Schmerzen und Schwellungen eingesetzt sowie muskellockernde Präparate verabreicht.
Nach der Ruhigstellung durch spezielle Verbände werden physikalische Therapien wie Krankengymnastik und Muskelaufbauprogramme eingeleitet. Ist eine Operation unumgänglich, so werden in den meisten Fällen arthroskopische Operationstechniken eingesetzt. Nach rund vier Wochen können erste krankengymnastische Übungen durchgeführt werden. Man sollte mit dem Muskelaufbau langsam beginnen.