Haarausfall und Behandlungsansätze
Haarausfall ist für viele Menschen überaus belastend. Vom Haarausfall sind vor allem Männer betroffen, aber auch Frauen in den Wechseljahren haben mit dem haarigen Problemen zu kämpfen.
In der Medizin spricht man vom Haarausfall, wenn mehr als hundert Haare am Tag verloren gehen. An der Form des Haarausfalls können Unterscheidungen vorgenommen werden, ebenso wie an den ursächlichen Faktoren. Sehr häufig führen genetische Dispositionen und hormonelle Faktoren zum Haarausfall. Störungen in der Testosteron-Produktion in den Hoden sind zum Beispiel meist ursächlich für den Haarausfall bei Männern. Testosteron kommt auch bei Frauen vor und wird zum Beispiel bei Wechseljahrbeschwerden in der Hormonbehandlung eingesetzt, die Wirkungsweise des Hormons bei den Geschlechtern unterschiedlich.
Testosteron ist für den Haarwuchs am Körper und dem Kopf zuständig und hat auch beim Muskelaufbau eine wichtige Funktion. Hormonstörungen bei der Testosteron-Produktion führen bei Frauen vor allem zur Verdünnung der Haare und weniger zum Haarausfall, wie bei Männern. Ist die hormonelle Situation Schuld für den Haarausfall, so versucht man die Hormonsituation zu stabilisieren. Man kann über spezielle Medikamente einen normalen Testosteron-Haushalt befördern.
Haarausfall kann auch auf Grund anderer Faktoren auftreten. Es bestehen zum Beispiel die Möglichkeiten von: Stoffwechselerkrankungen, ernährungsspezifischer Defizite, psychischen Leiden, immunologischen Störungen, Unfällen, Kopfoperationen oder auch Infektionen. Gerade auch zahlreiche psychische Faktoren werden in den letzten Jahren mehr untersucht. Man kennt heute zum Beispiel Haarausfall als Symptom bei Essstörungen von Frauen. Im Mittelpunkt der Forschungen zum Haarausfall stehen auch Untersuchungen zur Nährstoffversorgung der Haare.
Die Therapieansätze hängen von der Ursache der Erkrankung ab. Heute ist man bemüht einen gesamtheitlichen Therapieansatz bei vielen Patienten zu realisieren, wo körperliche und seelische Komponenten eine Rolle spielen. Neue Behandlungsformen werden in der Gentherapie erforscht.
Die Bandbreite an Produkten gegen Haarausfall ist sehr groß. In erster Linie steht allerdings die Diagnose der möglichen Ursachen im Mittelpunkt der Therapie. Man sollte immer zuerst einen Arzt aufsuchen und umfangreiche Diagnosen erheben. Professionelle medizinische Beratung ist besonders wichtig. Für Menschen, die sehr stark psychisch unter dem Haarausfall leiden, können ästhetische Maßnahmen wie der Haarersatz sinnvoll sein. Alternativen können zum Beispiel Haartransplantationen darstellen, die allerdings langwierig sind. Vor allem bei hormonell bedingten Haarausfällen werden Haartransplantationen als alternative Anwendungen durchgeführt.
Meistens müssen bei Haartransplantationen mehrere Sitzungen durchgeführt werden, um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Mit örtlicher Betäubung kann eine Sitzung zwei bis sechs Stunden dauern. Bei der Eigenhaartransplantation werden die verbliebenen Haare nach einem bestimmten Plan versetzt. Teilweise kann man nur bestimmte kahle Stellen optisch aufarbeiten. Es gibt heute viele medizinische Dienstleister, die Haartransplantationen anbieten.
In der täglichen Haarpflege sollte man auf chemische Inhaltsstoffe achten. Giftige Substanzen können über die Poren der Kopfhaut das Haarwachstum einschränken. Der Fluss des Blutes zu den Haarfollikeln kann durch die aggressiven Substanzen die Nährstoffversorgung beeinflussen. Die Unterversorgung mit Nährstoffen ist häufig ein hausgemachtes Problem durch aggressive Shampoos.
Zu den schädlichen Substanzen gehören 1,2-Propandiol oder Natriumlaurylsulfat. In Kosmetika ist Natriumlaurylsulfat umstritten, da es allergische Reaktionen und Hautreizungen auslösen kann. Heute wird Natriumlaurylethersulfat in Shampoos häufiger genutzt. Es kommt in den Körperhygieneprodukten wie Duschgels und Shampoos auf Grund der schäumenden und reinigenden Eigenschaften vor. 1,2-Propandiol ist ein Lösungsmittel und wird in Kosmetika als Weichmacher verwendet. Je nach Konzentration kann auch 1,2-Propandiol Hautirritationen auslösen. Als Auslöser von Kopfhaarproblemen sind auch Parabene in Kosmetike bekannt.
Sofern das Problem beim Haarausfall auf chemische Haarshampoos und Styling-Produkte zurück zu führen ist, sollte man auf gute Naturprodukte zurückgreifen. Man sollte allerdings die Inhaltsstoffe der Naturprodukte näher betrachten. Oft werden Pflegeprodukte mit Inhaltsstoffen, die reich an Antioxidantien sind, angeboten. Bei einer gesunden Ernährung mit viel Obst und Gemüse werden allerdings die freien Radikalen, die Antioxidantien bekämpfen sollen, ganz natürlich bekämpft. Wenn die Haare immer dünner werden, kennt man das Problem bei falscher Ernährung und chemischen Shampoos.
Kommt es zu täglichen Haarausfällen, sollte man dies mit dem Hausarzt oder dem Hautarzt besprechen und organische und psychische Erkrankungen erst besprechen. Der Hautarzt kann die Kopfhaut auf mögliche Reizungen untersuchen und Tests durchführen. Bei einem guten Friseur kann man sich über geeignete Pflegeprodukte informieren. Die Stiftung Warenteste hat unter anderem Shampoos für verschiedene Haartypen getestet. Rund 37 Prozent der Frauen nach Menopause haben Probleme mit Haarausfall.