Scharlach
Durch Bakterien der Art Streptokokken wird eine typische Kinderkrankheit ausgelöst: Scharlach. Die Bakterien können nicht nur über den Nasen-Rachenraum eindringen, sondern auch gelegentlich über Wunden. Scharlach gehört weltweit zu den gefürchteten bakteriellen Infektionen bei Kindern. Durch die Antikörper der Mutter sind Säuglinge vor Scharlach geschützt. Die bakterielle Infektion wird durch Schmier- und Tröpfcheninfektionen übertragen, zum Beispiel durch Sprechen, Niesen oder Husten. Die Parasiten siedeln sich in den Schleimhäuten an. Zwischen der Ansteckung und dem Ausbrauch der Infektion vergehen bis zu vier Tage. Vor allem in den kalten Monaten übertragen sich viele Viren und Bakterien in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen.
Die kugelförmigen Bakterien der Streptokokken, die in einigen Arten ganz natürlich in der Darmflora ansiedeln, sind als Erreger besonders gefürchtet, da sie auch ohne Sauerstoff wachsen können. Die Bakteriengruppe ist auch für andere Kinderkrankheiten verantwortlich, zum Beispiel für Gaumenmandelentzündungen.
Im Krankheitsverlauf kommt es zuerst zu Symptomen wie Fieber und Gliederschmerzen sowie den typischen Schluckbeschwerden. Auch die Mandeln schwellen an. Nach rund drei Tagen sieht man die typischen Veränderungen der Zunge, die dann himbeerrot aussieht. Es kommt auch zu typischen Hautausschlägen, die in der Region der Leisten beginnt. In den typischen Bereichen geht der Ausschlag nach ein paar Tagen zurück.
Fieber, Schluckbeschwerden und Hautausschläge sind die typischen ersten Zeichen der bakteriellen Infektion, die vom Arzt untersucht werden muss. Scharlach tritt vor allem bei Vorschul- und Schulkindern auf. Kleinkinder haben oft noch einen gewissen Mutterschutz vor der Krankheit. Beim Arzt werden die klinischen Krankheitsbilder zuerst untersucht und anschließend kann die Erregerbestimmung durch Anstriche an den Mandel bestimmt werden.
Bei der Therapie setzt man auf Antibiotika (Penicillin oder Cephalosporin). Reagieren die Kinder auf bestimmte Antibiotika allergisch, so können auch andere Medikamente eingesetzt werden. Schwere Komplikationen können bei Scharlach auftreten, wenn die Krankheit zu spät erkannt wird und die Antibiotika-Behandlung zu spät angesetzt wird.
Nicht behandelte Infektionen führen oft zu rheumatischen Fiebererkrankungen. Wird Scharlach mit Antibiotika behandelt, nimmt die Ansteckungsgefahr meist nach zwei Tagen ab. Die Kinder sollten (auch wenn das Antibiotika schnell anschlägt) genügend Bettruhe bekommen und auch viel trinken, da die Flüssigkeitsverluste bei den Kinderinfektionen immer hoch sind. Nach überstandener Krankheit mit der spezifischen Bakteriengruppe kommt es zu einer lebenslangen Immunität gegen die Streptokokken-Gruppe. Weitere Infekte durch Untergruppen der Bakterien können aber wieder auftreten. Impfungen geben Scharlach gibt es nicht.