Kinderheilkunde
Mit den spezifischen Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen befasst befasst sich die Kinderheilkunde, die in spezielle Unterfachbereiche gegliedert ist. Es gibt heute moderne Einrichtungen für die Kinder- und Jugendmedizin. Als Begründer der modernen Kindermedizin gilt Adalbert Czerny, ein österreichischer Kinderarzt, der 1941 verstarb und die internationale Pädiatrie an der Charité in Berlin begründete.
Vor allem auch die modernen bildgebenden Verfahren in der Diagnostik und ein besseres Verständnis für kindliche Erkrankungen des Körpers und der Seel haben die Kinderheilkunde positiv beeinflusst. Heute setzt man zunehmend bei leichteren Erkrankungen auf sanfte Arzneimittel, wie sie zum Beispiel die Homöopathie bietet. Die Facharztausbildung in der Kinderheilkunde und Jugendmedizin medizinisch sehr umfangreich mit Weiterbildungen organisiert. Viele der Ärzte haben sich später auf ein Fachbereich spezialisiert. Es gibt Submedizinbereiche wie die Kinderkardiologie, die Kinderchirurgie oder die Neonatologie. Letztere setzt sich mit der Betreuung und Behandlung von Frühgeborenen mediznisch auseinander. Die Sterblichkeitsrate durch die moderne medizinbische Versorgung ist immer mehr zurückgegangen. Die Kinderchirurgen müssen in Deutschland eine sechsjährige Fortbildung durchlaufen, die auch praktische Weiterbildungsinhalte in der Notfallmedizin beinhalten.
Der Kinderheilkunde und der Jugendmedizin nahe sind auch medizinische Spezialdisziplinen wie die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Ein spezieller Medizinbereich ist auch die Sozialpädiatrie, die sich stark mit den sozialen Aspekten auseinandersetzt und sich mit körperlichen und seelischen Krankheiten beschäftigt, die vor allem auch durch die familiären Beziehungen entstehen.
Der Themenkomplex der Entwicklungsstörungen spielt hier eine wichtige Rolle in dem sozialmedizinischen Wissenschaftsbild. Komplexe Krankheiten wie ADHS werden aus vielen psychosozialen, psychischen oder neurologischen Blickwinkeln betrachtet. Es gibt in Deutschland für Kinder, die schwere Erkrankungen haben und besonders sozial und medizinisch betreut werden müssen, die sogenannten Sozialpädiatrischen Zentren, die interdisziplinäre ambulante Therapien durchführen.