Welche Auslöser und Umweltfaktoren spielen bei Neurodermitis eine Rolle?
Neben erblichen Faktoren gibt es viele Auslöser für Neurodermitis. Mit dem Arzt kann man die Auslöser und Therapiemöglichkeiten genau analysieren. Hilfreich ist die Führung eines Tagebuches über die Neurodermitis-Schübe und mögliche Ursachen. Die Ekzemschübe sind bei Neurodermitikern sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Genetische Veranlagungen plus soziale Faktoren und klimatische Einschlüsse bestimmen die sehr komplexen Entstehungsgeschichten der Neurodermitis. Viele Auslöser (engl. Trigger) sind untersucht worden. Frühkindliche Umstände, Pollenallergien, allergische Reaktionen auf Kosmetika, Nahrungsmittel und Textilien oder psychische Faktoren spielen eine Rolle. In den letzten Jahren sind vor allem die Zusammenhänge zwischen Immunsystem und Neurodermitis sehr umfangreich erforscht worden. Direkte Berührungen mit der Haut können Kontaktekzeme auslösen. Bei Kindern wurden vor allem Lebensmittelallergien vermehrt untersucht.
Ernährungsgewohnheiten
Die Ernährung spielt bei Neurodermitis bei Kindern wie Erwachsenen eine wichtige Rolle. Falsche Ernährungsgewohnheiten können Ekzemschübe subjektiv und objektiv auslösen. Das Spektrum an diskutierten Themen, rund um den Themenkomplex Neurodermitis und Ernährung, reicht von pollenassoziierten Lebensmittelallergien, sogenannten Kreuzallergien, bis zu pseudoallergischen Reaktionen auf Inhalts-, Konservierungs- und Farbstoffe.Auf Zitrusfrüchte reagieren zum Beispiel Neurodermitiker in Formen von pseudoallergischen Reaktionen.
Tatsächlich können der Ekzemverläufe und Neurodermitisschübe durch Lebensmittelinhaltstoffe beeinflusst werden. Die internationale Studienlage ist bisher nicht gesichert. Bis heute gibt es keine allgemeingültigen Regeln, die in Bezug auf die Ernährung bei Neurodermitis als gesichert gelten. Mit einem allergologischen Facharzt oder einem geschulten Ernährungsberater kann man das Thema diskutieren und individuelle Ernährungsgepflogenheiten erarbeiten.
Lebensmittelallergien als Auslöser der kindlichen Neurodermitis sind erforscht worden. Vor allem bei Kindern sollte man einen Facharzt konsultieren. Die Auswirkungen von Lebensmittel-Allergien auf die kindlichen Organismen sind viel stärker als bei Erwachsenen, die mit Neurodermitis zu kämpfen haben.
Psychische Belastungen
Psychische Belastungen können die Neurodermitis verschlimmern. Negative frühkindliche Umstände oder Stress, Burnout, Angstzustände und andere belastende seelische Ereignisse sind als Trigger bekannt. Psychische Belastungen führen häufig zu vermehrten Juckreizen. Durch das Kratzen wird die Haut zusätzlich angegriffen und Infektionen können sich ausbreiten. Gerade der Juckreiz stellt für viele Betroffene einen seelischen Teufelskreis dar. Bis heute erforscht man die Zusammenhänge von psychischen Belastungen und Neurodermitis. W
arum Menschen zu gewissen Zeiten mit welchen belastenden Alltagsumständen zu Neurodermitis neigen, ist noch unklar. Psychische bzw. psychosoziale Ursachen können nicht nur Neurodermitis auslösen, sondern auch andere chronische Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Akne. Stress wird bei Jugendlichen und Erwachsenen häufig als Grund für starke Ekzemschübe angegeben. Heute werden Faktoren wie persönliche Entstellungsproblematiken thematisiert.
Vor allem auch Menschen, die einen hohen Anspruch an sich selbst haben oder sich angespannt bis ängstlich mit einem ausgeprägten Kontrollbedürfnis outen, neigen zu Hautkrankheiten wie der Neurodermitis. Durch die Hautausschläge füllen sich viele Betroffene als „entstellt“ und meiden soziale Kontakte und alltägliche Herausforderungen, was die psychische Situation nicht gerade verbessert.
Psychologen suchen Lösungen im ausgewogenen Umgang mit der Erkrankung. Hier kann ggfls. eine Psychotherapie sinnvoll sein. Der Umgang mit privaten und beruflichen Konflikten oder der Aufbau von Selbstwertgefühl und sozialer Kompetenz stehen hier zum Beispiel im Mittelpunkt. Die psychotherapeutischen Behandlungsziele- und methoden müssen immer individuell mit dem Therapeuten besprochen werden.
Bestimmte Auslöser können die Hautausschläge befördern:
- Erreger in der Luft wie Blütenpollen (Aerogene Erreger)
- Haare von Haus- und Freizeittieren
- Hausstaubmilben
- Nahrungsmittelallergene (z.B. Milchprodukte, Nüsse oder Eier)
- Synthetische Textilien und natürliche Stoffe wie Schafwolle
- Chemikalien
- Hautreizende Pflegeprodukte und Kosmetika
- Infektionen, vor allem durch Viren ausgelöst