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Neurodermitis im Alltag

Wie geht man mit Neurodermitis im Alltag um?

Die individuellen Auslöser der Entzündungsschübe sollte man genau analysieren und für den Arzt festhalten. Die folgenden Zeilen sollen Ihnen eine Orientierungshilfe bieten, wie man besser mit Neurodermitis im Alltag umgeht. Es geht in allererster Linie darum, einerseits die Haut mit ihrer natürlichen Barrierefunktion zu schützen und anderseits die Trigger-Faktoren (Auslöser) zu meiden.

Neurodermitiker haben oft eine erhöhte Neigung zu Allergien, zum Beispiel zu Heuschnupfen oder Bronchialasthma. Auch können bestimmte Gerichte (vor allem exotisch-scharfe Gerichte), Nahrungsmittel oder Konservierungs-, Aroma- und andere Zusatzstoffe die Krankheit im Alltag unerträglicher machen. Man muss natürlich immer abwägen, welche althergebrachten Gewohnheiten man in Bezug auf die Neurodermitis erhalten will. Hautveränderungen und Juckreizschübe kann man in einem Neurodermitis-Tagebuch festhalten und mit dem Arzt besprechen. Hier sollte man Kontakte mit chemischen Mitteln, reizenden Textilien, Tieren oder Reizungen in der Natur festhalten.

Textilien

Textilien wie Bettwäsche oder Mode können die Haut reizen und im schlimmsten Fall unangenehme Allergien hervorrufen. Neurodermitiker sollten vor allem raues Gewebe wie Schurwolle oder synthetische Stoffe mit Polyamid und Polyacryl meiden. Grobe Stoffe reizen mechanisch die Haut und es kann zu juckenden Hautentzündungen kommen. Baumwolle oder Seide empfinden viele Neurodermitiker als angenehmer.

Besonders wichtig ist, dass die Textilien atmungsaktiv sind und übermäßiges Schwitzen durch Hitzestaus vermieden wird. Moderne synthetische Materialien, die den Schweiß schnell nach außen transportieren, sind wichtig für Menschen, die viel Sport treiben.

Anfällig sind Neurodermitis-Betroffene vor allem für Textilchemikalien. Die geschädigte Hornhaut, und die lebenden Hautschichten darunter, können durch eine textile Kontaktallergie angegriffen werden. Vor allem auch synthetische Veredelungssubstanzen, die zum Beispiel das Bügeln erleichtern, können zu Hautproblemen führen.

Formaldehyd und Textilien mit Dioxinen oder Furanen können ebenfalls problematisch sein. Auch Baumwolltextilien sind nicht unproblematisch, vor allem nicht, wenn die Felder mit Pestiziden gespritzt wurden. In der heutigen Konsumgesellschaft, wo viele billige Modeartikel aus Asien und Indien kommen, spielen synthetische Substanzen als Transportschutzmittel vor Schimmelpilz eine Rolle. Synthetische Fasern, die dunkler gefärbt sind, stehen im Verdacht, tendenziell ein höheres Allergiepotenzial zu haben, dies gilt bedingt auch für dunkle Naturfasern. Qualitätskleidung mit Öko-Siegel kann für Neurodermitiker besser sein. Hersteller von Öko-Produkten verzichten in der Regel auf haut- und umweltschädigende Substanzen.

Waschmittel

Waschmittelrückstände und Duftstoffe sind bei Menschen mit chronischen Hautproblemen häufig Trigger. Vor allem auch Weißmacher-Enzyme sind für Neurodermitiker problematisch. Fettlösende Tenside oder Detergenzien, die in Wasch- und Reinigungsmittel verwendet werden, können Hautreizungen auslösen. Auf Weichspüler sollten Allergiker eher verzichten, sie stehen im Verdacht Hautreizungen auszulösen. Man sollte generell die Wäsche gut ausspülen. Bei günstigen Textilien ist es ratsam, diese mehrmals vor dem Tragen zu waschen.
Auf der anderen Seite füllen sich Neurodermitiker oft mit Kleidungsstücken, die mit Weichspüler und Trockner behandelt wurden, besser.  Auch hier muss man einen Kompromiss eingehen.

Praktische Tipps für hautfreundliche Kleidung

  • Suchen Sie sich Kleidungsstücke aus, in denen Sie sich auch wohlfühlen.
  • Raue Textilien wie Schurwollmode eher meiden.
  • Naturbelassene und ungefärbte Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Seide werden oft gut vertragen.
  • Neue Textilien vor dem ersten Tragen am besten mehrmals waschen!
  • Tragen Sie luftige und schweißdurchlässige Kleidung.
  • Unnötige Nähte und Etiketten entfernen.
  • Bei einer Nickelallergie sollten Sie den direkten Hautkontakt mit Metallteilen Schnallen oder Reißverschlüssen oder Modeschmuck meiden.
  • Bei Tierhaarallergien sollten Sie fellgefütterte Textilien meiden – Pelze aus Tierschutzgründen sowieso.
  • Kleidung sollte in der Waschmaschine bei hohen Temperaturen gereinigt werden können.
  • Verwenden Sie Waschmittel ohne Parfümzusätze und optische Aufheller.
  • Nach dem Waschen in der Maschine nochmals spülen, um die Waschmittelrückstände zu beseitigen.
  • Die Wäsche wird im Wäschetrockner weicher und durch bügeln glatter, was viele Neurodermitiker als angenehmer empfinden.

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