Antirheumatika bei chronisch entzündlichen Rheumaformen
Bei chronischer Polyarthritis und anderen chronisch entzündlichen Rheumaformen setzt die Schulmedizin eine Basistherapie mit Langzeittherapeutika ein. Diese sollen die Knorpel- und Knochenzerstörungen verlangsamen oder ganz unterdrücken – aber ohne direkte schmerzlindernde oder entzündungshemmende Wirkung. Bei schweren rheumatischen Krankheiten wie der chronischen Polyarthritis, der Bechterewschen Krankheit, dem Lupus erythematodes, der Schuppenflechte und anderen sollte nach hochschulmedizinischer Lehrmeinung frühzeitig eine solche Basistherapie eingeleitet werden.
Voraussetzung ist eine gesicherte Diagnose sowie die nicht ausreichende Wirksamkeit von NSAR. Frühestens nach vier bis zwölf Wochen geht die Entzündung spürbar zurück, die Schmerzen nehmen ab und die Beweglichkeit bessert sich. Oft ist es bei besonders schwerem Verlauf unvermeidbar, neben einem Basistherapeutikum zusätzlich NSAR oder Kortison einzunehmen.
Alle Basistherapeutika können zum Teil schwer wiegende Nebenwirkungen haben: auf den Magen-Darm-Trakt, Leber, Niere, Blutbildung und Haut. Ihre Verabreichung sollte daher ausschließlich einem erfahrenen Rheumatologen überlassen werden. Die Basistherapie er folgt in der Regel ambulant, es kann jedoch auch ein stationärer Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Regelmäßige körperliche Untersuchungen sowie laborchemische Kontrollen sind unabdingbar. Bei guter Wirksamkeit und Verträglichkeit des Basismittels ist eine jahrelange Einnahme möglich und erforderlich. Der Wechsel auf ein anderes Basismedikament kann bei nachlassender Wirkung und schlechter Verträglichkeit notwendig werden. Unerwünschte Arzneiwirkungen können sich – rechtzeitig erkannt – nach Absetzen des betreffenden Mittels vollständig zurückbilden.