Was bedeutet Allergie?
Der Begriff Allergie kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt Fremdreaktion. Der Obergriff für viele allergische Reaktionen wurde im frühen 20. Jahrhundert vom Wiener Kinderarzt Freiherr Clemens von Pirquet ins Leben gerufen. Der Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA) schätzt, dass die Industriekrankheit Allergie inzwischen jeden dritten Menschen befallen hat. Die Überreaktion auf solche vom Körper abgewehrte Stoffe nennt der Fachmann "überschießend". Auslöser für die Allergie können Pollen (hauptsächlich Blütenpollen wie Birkenpollen), Hausstaubmilben, Tierhaare, aber auch Kontaktstoffe, wie Metalle, Kunststoffe oder Medikamente und Kosmetika sein. Experten schätzen, dass Allergien hauptsächlich durch erbliche Faktoren bestimmt werden. Man unterscheidet zwischen fünf Auslösern, die die Allergie ins Leben rufen können: Kontaktallergene, Inhalationsallergene, Insektengifte, Nahrungsmittelallergene und Allergene, die durch Medikamente ausgelöst werden können.
Nach Erhebungen des Deutschen Allergie- und Asthmabunds (DAAB) sollen über 20.000 Substanzen in unserer Umwelt Allergien hervorrufen. Seit Ende 2005 müssen Nahrungsmittel, die oft Auslöser von Allergien sind, genauer gekennzeichnet werden. Je nach Art des Fremderregers und der Dosis können sehr unterschiedliche Symptome in individueller Prägung auftreten. Oft lösen Allergien Hautiritationen aus, die mit juckenden Hautknoten- und bläßchen einhergehen. Auch der Schleimhäute des Mund-Rachen-Nasenraums sind von den allergischen Reaktionen betroffen. In einigen schweren Fällen kann es zu Atemnot und Herzrasen kommen. Schockähnliche Zustände kommen in einzelen Fällen vor. Um den Nachweis einer Allergieart zu erbringen, gibt es unterschiedliche Tests: Hauttests und andere Provokationstests sowie Blutuntersuchungen. Standardmäßig werden Hauttests durchgeführt. Die Therapie ist individuell geprägt und hängt von den unterscheidlichen Erregern ab. Meist werden spezielle Medikamente gegen den Erreger in Verbindung mit entzündungs- und juckreizhemmenden Präparaten verschrieben. Die Aufklärung über die Vermeidung vom Kontakten mit den spezifischen Erregern kommt besondere Bedeutung zu.