Smog im Sommer durch Abgase und Sonneneinstrahlung
Im Sommer kommt es oft zum photochemischen Smog. Hierbei bildet sich aus Stickstoff- und Schwefeloxiden (aus Abgasen) in Verbindung mit starker Sonneneinstrahlung bodennahes Ozon. Im Gegensatz zur Ozonschicht, die sich 20–45 Kilometer über der Erdoberfläche befindet und das Leben auf der Erde vor kurzwelligen Sonnenstrahlen abschirmt, stellt das bodennahe Ozon eine Belastung für die Gesundheit dar. Die Entstehung von Ozon im Detail: Durch starke Sonneneinstrahlung zerfällt Stickstoffdioxid in Stickstoffmonoxid und ein aggressives Sauerstoffradikal (O), das so genannte freie Radikal, da es ein ungepaartes Elektron besitzt. Das frei Radikal verbindet sich nun mit einem Sauerstoffmolekül (O2) zu Ozon (O3). Ozon verfügt seinerseits auch über ein ungepaartes Elektron, was dem Ozonmolekül – auf der Suche nach neuen chemischen Partnern – eine große Reaktionsfreudigkeit verleiht. Bei chemischen Reaktionen zerfällt das Ozonmolekül und das freie Radikal und das freie Radikal geht erneut auf die Pirsch ...
Ozon ist ein starkes Oxidationsmittel und kann viele Stoffe, wie zum Beispiel Metalle, oxidieren. Es reagiert ebenso mit organischen Verbindungen, zum Beispiel Körperzellen, und kann dabei etlichen Schaden anrichten. Auch die freien Radikale sind „Oxidanzien“. Sie können die Körperzellen attackieren, greifen aber auch in Enzymsysteme ein. Atemwege und Bindehaut sind besonders betroffen Da Ozon und die freien Radikale hauptsächlich über die Atmung in den Körper gelangen, sind beim Sommer-Smog vor allem die Schleimhäute der Atemwege und die Bindehaut der Augen betroffen. Typische Symptome sind Hustenreiz, Engegefühl in der Brust, eventuell Atemnot, Augenbrennen, Kopfschmerzen und bei hohen Ozonkonzentrationen eine Schwächung der Lungenfunktion. Darüber hinaus erhöht Ozon die Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber Allergenen. Dieser Effekt beruht nicht nur auf der Schleimhautschädigung, sondern auch auf der Wirkung von Ozon auf das Immunsystem. Ozonbelastung verringert die Aktivität der weißen Blutkörperchen und der „Killerzellen“, die bei der Vernichtung von Bakterien und Viren aktiv sind. Des Weiteren wird die Kampfkraft der Körperzellen gegen Tumorzellen geschwächt.
Wer bereits überempfindliche Atemwege hat, wer allergisch reagiert oder gar unter Asthma leidet, sollte bei erhöhten Ozonwerten besonders vorsichtig sein. Bereits bei einer relativgeringen Erhöhung der Ozonkonzentration auf ca. 140 Mikrogramm pro Kubikmeter Außenluft reagieren diese Menschen eventuell schon mit Atembeschwerden. Allergiker sollten ab gemeldeten Ozonwerten von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Außenluft jede körperliche Anstrengung draußen vermeiden, am besten gleich „drinnen“ bleiben. Als gefährdete Gruppe gelten auch Säuglinge und Kleinkinder, denn ihr Entgiftungs- und Immunsystem ist noch nicht ausgereift. Sie sollten ab Ozonkonzentrationen von über 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft möglichst nicht draußen spielen oder ausgefahren werden. Besonders gefährdet sind asthmakranke Kinder. Ist ein Umzug in eine „gesündere“ Wohngegend nicht möglich, obliegt es den Eltern, für eine gute ärztliche Betreuung zu sorgen sowie für eine gesunde Ernährung, die ein ausreichendes Maß an Antioxidanzien bietet.
Ozonwarnung in den Medien
Zwischen 13 und 19 Uhr ist die Ozonbelastung auf Grund der Sonneneinstrahlung am höchsten. Ozonkonzentrationen von 100–120 Mikrogramm pro Kubikmeter Außenluft werden von gesunden Menschen meist kompensiert beziehungsweise entgiftet. Beträgt die Ozonkonzentration 150–200 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, können bei gefährdeten Menschen schon Beschwerden auftreten. Ab 360 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Außenluft wird die Bevölkerung über die Medien darauf hingewiesen, Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Ab 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Außenluft gilt für Allergiker: am besten „drinnen“ bleiben! Auszüge aus dem Ratgeber Umwelt und Allergien.
Was kann man gegen Sonnenallergien tun?
Bei Menschen, die zu Allergien neigen, kann auch eine Reaktion auf Sonnenlicht in Verbindung mit chemischen Substanzen auftreten und zu einer Kontaktallergie führen. Solche Reaktionen können ausgelöst werden durch Substanzen, die zum Beispiel enthalten sind in manchen Wiesengräsern, Sellerie, Bergamotte-Öl (in Kosmetika), in manchen Medikamenten (u.a. Antibiotika, Beruhigungsmittel, Anti-Malaria-Medikamente, Anti-Pilzmittel), des Weiteren in Farbstoffen (z.B. Eosin, Methylenblau, Rivanol), in Teer und auch in Süßstoff (Cyclamat).
Schützen Sie sich in heißen Ländern vor der Sonne durch hautfreundliche, locker sitzende Kleidung. Wenn Sie regelmäßig Medikamente nehmen und eine Reise in heiße Länder planen, fragen Sie vor der Reise Ihren Hausarzt nach verstärkten Lichtreaktionen auf diese Substanzen hin. Er wird Ihnen sagen, ob die Medikamente vielleicht durch andere ersetzt werden sollen, oder ob eine Sonnenmilch mit hohem Lichtschutzfaktor genügt. Ein „innerer Schutz“ gegen Sonnenallergie ist die Einnahme von Kalzium, das die Gefäßwände stabilisiert, Vitamin C, Echinacea und Vitamin-B-Komplex zur Stärkung der Abwehr. Beginnen Sie mit der Einnahme bereits sechs Wochen vor der Reise. Verwenden Sie einen hohen Lichtschutzfaktor. Und: Die „Siesta“ im Schatten zwischen 12 und 16 Uhr gilt für Touristen ganz besonders. Denken Sie daran, viel Mineralwasser oder Tee zu trinken. Denn trockene Haut begünstigt allergische Hautreaktionen. Verwenden Sie im Hochsommer kein Parfum, da einige Duftstoffe die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen können. Sonnenlicht und frische Blumen: Allergiker sollten dieses besser genießen, ohne direkt die Nase hineinzuhalten, um keine Kontaktallergie zu riskieren.